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Wie haben Viren die Evolution vorangetrieben?
Als Motor der Evolution haben Viren beständig die Entwicklung der Lebewesen vorangetrieben und das, obwohl sie vergleichsweise simpel aufgebaut und selbst gar keine richtigen Lebewesen sind.
Was reicht für die frühe Entstehung von Viren?
Den meisten Molekularbiologen reicht als Beweis für die frühe Entstehung aber die Tatsache, dass Viren in allen Lebewesen vorkommen, also in Tieren, Pflanzen, Pilzen, Algen, Einzellern mit Zellkern, Bakterien und Archaeen (das sind den Bakterien ähnliche Einzeller, die heute einer eigenen Großgruppe von Lebewesen zugeordnet werden).
Was sind die größten Viren?
Die größten, neu entdeckten Viren, die Gigaviren, sind teilweise sogar größer als Bakterien. Sie besitzen außerdem bereits Bausteine zur Proteinsynthese. Das galt als Privileg von Bakterien, also Lebewesen. Nun gibt es Ähnliches auch in Viren. Die erste Zelle kann nicht der Anfang gewesen sein.
Was macht die Viren für den Menschen gefährlich?
Covid-19 macht deutlich, dass Viren für den Menschen mitunter sehr gefährlich sind. Allerdings können die uralten Überlebenskünstler auch anders: Sie machen unser Abwehrsystem leistungsfähiger, haben die Sexualität mit hervorgebracht und unser Erbgut geformt.
Was ist die faszinierende Welt der Viren?
Der Astrobiologe Aleksandar Janjic von der TU München erklärt im Interview die faszinierende Welt der Viren und überlegt: „Es gibt Forschung, die die Hypothese aufstellt, dass Viren älter als Zellen wären und somit nicht nur als Krankheitserreger und Plagen, sondern vielleicht sogar als Beginn des Lebens selbst zu sehen.“
Welche Hypothesen gibt es in der evolutionären Virologie?
Hierzu gibt es hauptsächlich drei konkurrierende Hypothesen in der evolutionären Virologie. Bei manchen geht man davon aus, dass Viren erst nach den Zellen entstanden sind – quasi als übrig gebliebener RNA – und DNA-Müll von Zellen (Virus escape hypothesis) oder sogar stark reduzierte Bakterien selbst (Virus regression hypothesis).