Was ist mit Diskurs gemeint?

Was ist mit Diskurs gemeint?

Diskurs in der Alltagssprache Der Begriff Diskurs stammt vom lateinischen discursus, was etwa so viel wie „umherlaufen“ bedeutet. Formulierungen wie „der aktuelle Diskurs zum Abgasskandal“ oder „der Diskurs zur Ablösesumme von Neymar ist aufgeheizt“ sind alltagssprachlich und haben meist keine theoretische Tiefe.

Was ist ein aktueller Diskurs?

Überblick. Neben der rein sprachwissenschaftlichen Bedeutung wird Diskurs heute vielfach als philosophischer Begriff, jedoch in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet: In diesem Sinn ist Diskurs ein argumentativer Dialog, in dem über die Wahrheit von Behauptungen und die Legitimität von Normen gesprochen wird.

Was macht einen Diskurs aus?

Diskurs bei Foucault meint (in einer ersten Annäherung) eine Gruppe von Aussagen (wie Texte, Begriffe, Konzepte). Diskurse legen Sprachen und Denkweisen fest, die zu einer bestimmten Zeit zur Verfügung stehen. Diskurse bestimmen, wie man über etwas redet und wie nicht über etwas geredet wird bzw. werden darf/kann.

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Was ist der wissenschaftliche Diskurs?

Wissenschaft besitzt einen diskursiven Charakter: Der wissenschaftliche Streit, das Nebeneinander unterschiedlicher Meinungen, Theorien, Modelle etc. bilden eine wesentliche Voraussetzung für den Erkenntnisfortschritt.

Was ist ein kritischer Diskurs?

Die kritische Diskursanalyse beschäftigt sich mit sozialen Problemen und nicht mit Sprache oder Sprachgebrauch per se. Im Zentrum steht der linguistische Charakter sozialer und kultureller Prozesse und Strukturen. Die KDA untersucht diskursiv konstituierte Machtbeziehungen in Diskursen als auch Macht über den Diskurs.

Was sind diskursive Praktiken?

Diskursive Praktiken sind dabei jene des Sprach- bzw. Zeichengebrauchs, die erforderlich sind, um als Sprecher bzw. Sprecherin in einem Diskurs fungieren und Gehör finden zu können; z.B. Kommentare erstellen, Aufsätze schreiben, Festreden vortragen.

Warum Kritische Diskursanalyse?

„Die Zielsetzung der kritischen Diskursanalyse ist es die meist nicht bewusste gegenseitige Beeinflussung von Sprache und sozialer Struktur bewusst zu machen“ (Titscher et al. 1998: 181). Dies geschieht z.B. im Rahmen der Vorurteilsforschung (Rassismus, Sexismus), des Sprachgebrauchs in Organisationen, etc.

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Was sind nicht diskursive Praktiken?

Nicht-diskursive Praktiken hingegen sind symbolisch aufgeladene Handlungsweisen oder Gesten innerhalb eines Diskurses, die durch ihren Vollzug den Diskurs stützen, aktualisieren oder auch verändern, wie bspw. Segnen, Demonstrieren etc.

Was ist Diskursgeschichte?

Die Diskursgeschichte beschäftigt sich mit der Geschichte des Wissens und sie tut dies unter bestimmten theoretischen und methodischen Voraussetzungen. Vor allem kommt es ihr darauf an, die untersuchten Theorien, Ideen und Wissenschaften konsequent zu ‚historisieren‘ und zu ‚kontextualisieren‘.

Was ist eine Dispositivanalyse?

Die Dispositivanalyse verbindet die Analyse von Diskursen mit der von Macht, deutlich wird dadurch die Unmöglichkeit der Trennung von Wissen und Macht. Foucault reagiert damit auf die Feststellung, dass Macht- und Herrschaftsformen sich im Lauf der Geschichte entscheidend transformiert haben.

Was heisst sicherheitsdispositiv?

„Sicherheitsdispositive“, so Foucault, haben „die Tendenz […], sich auszudehnen.“ Unter dem Vorzeichen der Sicherheit können immer weitere Lebensbereiche Kontroll- und Überwachungs-, Regulierungs- und Normalisierungstechniken unterstellt werden.