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Können Kinder arglos sein?
Arglos ist, wer sich zum Zeitpunkt der Tat keines tätlichen Angriffs auf seine körperliche Unversehrtheit oder sein Lebens versieht. Ab einem Alter von drei bis vier Jahren kann ein Kind arglos sein, vgl. BGH NJW 78, 709; NStZ 95, 230. da diese noch keinen Argwohn empfinden und mithin auch nicht arglos sein können.
Wann ist Mord heimtückisch?
Nach der Rechtsprechung tötet derjenige heimtückisch, der „die Arg- und Wehrlosigkeit seines Opfers ausnutzt und dabei in feindlicher Willensrichtung handelt„. Typische Beispiele aus der Praxis dafür sind Fälle, bei denen aus dem Hinterhalt und unvermittelt Angriffe auf ahnungslose Opfer erfolgen.
Wann prüft man niedrige Beweggründe?
Definition: Ein Beweggrund ist niedrig, wenn er sittlich auf tiefster Stufe steht, besonders verwerflich und geradezu verachtenswert ist (vgl. BGHSt 2, 63; 3, 133, 333).
Wann spricht man von Totschlag?
Totschlag bezeichnet im deutschen Strafrecht die vorsätzliche Tötung eines Menschen, die weder die Strafandrohung erhöhenden Kriterien für Mord noch die die Strafandrohung mindernde Kriterien für eine Tötung auf Verlangen erfüllt.
Können schlafende arglos sein?
Arglos ist, wer sich – zumindest zu dieser Zeit – keines Angriffs des Täters auf sein Leben versieht (BGHSt 7, 218). Der Schlafende ist in aller Regel arglos, wenn er einschläft. Nun muß freilich der Tötungsvorsatz vorliegen, solange das Opfer noch arglos ist (vgl. BGHSt 19, 321 = IM § 211 StGB Nr.
Können bewusstlose arglos sein?
Wenn das Opfer von Beginn an die feindselige Absicht kennt, dann ist es nicht arglos und es kann keine Heimtücke vorliegen. Bewusstlose im Gegensatz dazu, begeben sich nicht willentlich in den Zustand der Bewusstlosigkeit und sind demnach – jedenfalls nach hM – auch nicht arglos.
Was sind niedrige Beweggründe bei Mord?
Beweggründe sind niedrig im Sinne von § 211 Abs. 2 StGB, wenn sie nach allgemeiner sittlicher Wertung auf tiefster Stufe stehen und daher besonders, d.h. in deutlich weitreichenderem Maße als bei einem Totschlag, verachtenswert sind.
Wie prüft man den Mord?
Die täterbezogenen Mordmerkmale dürfen als subjektive Verbrechensmerkmale im objektiven Tatbestand nicht erwähnt werden. Auf sie ist vielmehr erst im subjektiven Tatbestand einzugehen; dort werden sie nach dem Vorsatz geprüft (Prüfungspunkt I 2 b auf der Übersicht „Das vorsätzliche vollendete Begehungsdelikt“.)
Ist ein bewusstloser arglos?
Wesentliches Kriterium ist die Willentlichkeit – der Schlafende begibt sich bewusst in seinen Zustand und würde dies nicht tun, wenn er mit einem Angriff rechnete. Bewusstlose im Gegensatz dazu, begeben sich nicht willentlich in den Zustand der Bewusstlosigkeit und sind demnach – jedenfalls nach hM – auch nicht arglos.