Was ist ein Parallelorganum?
Im ursprünglichen Parallelgesang lag die originale Melodie in der oberen Stimme (Vox principalis). Diese Art des Organums wird heute üblicherweise als Parallelorganum bezeichnet, je nach Intervall beispielsweise als Quartorganum oder Quintorganum, obwohl in frühen Traktaten Begriffe wie Sinfonia gebräuchlich waren.
Was bedeutet organum in der Musik?
Der Begriff „Organum“ steht für die frühesten Erscheinungen mittelalterlicher Mehrstimmigkeit, deren Grundlage die Melodien Gregorianischer Choräle sind. Die dort aufgeschriebenen Organa sind keine Kompositionen im eigentlichen Sinne.
Wie schreibt man ein Quartorganum?
Meist begannen beide Stimmen auf demselben Ton. Die Prinzipal-Stimme sang, bis ein Quartabstand der beiden Stimmen erreicht wurde, dann liefen beide Stimmen parallel, bis beide wieder auf dem Anfangston endeten. Im Unterschied zum Quintorganum wurde beim Quartorganum der Quart-Abstand nicht streng eingehalten.
Wie erkennt man den Cantus firmus?
Cantus firmus (etwa: „feststehender Gesang“, Plural Cantus firmi; Abkürzung c. f.), auch cantus prius factus („vorher gemachter Gesang“), nennt man eine festgelegte Melodie, die im Rahmen eines musikalischen Werkes von den anderen Stimmen umspielt wird, ohne selbst besonders weitgehend verändert zu werden.
Wie heißt die erste Form der Mehrstimmigkeit in Europa?
Das frühe Organum ist das älteste Zeugnis der europäischen Mehrstimmigkeit. Die Hauptquelle für Organa sind musikalische Traktate, also Lehrwerke. Sie bilden die Musiktheorie und ‑praxis der damaligen Zeit ab und zeigen, wie man “richtig” zweistimmig singen soll.
Wie nennt man mehrstimmigen Gesang?
Mehrstimmigkeit ist in der Musiktheorie ein Oberbegriff für Musizierweisen, bei denen mehrere Stimmen (oder Melodien) gleichzeitig erklingen. Auf Englisch nennt man die Mehrstimmigkeit polyphony, im Deutschen wird die Bedeutung von Polyphonie zumeist enger gefasst und bezeichnet eine ihrer Hauptformen.
Was ist die cantus firmus Technik?
Hymnologique, pédagogique et lexicologique. Presses de l’Université de Paris-Sorbonne, Paris 2004, ISBN 2-8405-0331-X, (Itinéraires du Cantus Firmus 7), (École Doctorale Musique Paris, Musicologie, Groupe de Recherche sur le Patrimoine Musical, Colloque Itinéraires du Cantus Firmus 7, 22. – 23. April 1998).
Was ist eine Figuralvariation?
Variationen, die durch Diminution und/oder Ornamentierung des Grundmodells gebildet wurden, werden auch als Figuralvariation bezeichnet. Reharmonisation bezeichnet das Hinzufügen, Umdeuten und Ersetzen von Akkorden in einer bereits bestehenden Akkordfolge und ist vor allem in der Jazzimprovisation sehr verbreitet.
Ist ein Tritonus?
Der Tritonus, gelegentlich auch Halboktave genannt, ist ein musikalisches Intervall, das drei Ganztöne umspannt. Das Frequenzverhältnis des Tritonus ist 45/32 ≙ 590 Cent (in gleichstufiger Stimmung 600 Cent). Das Wort Tritonus setzt sich aus den altgriechischen Wörtern tri- („drei“) und tónos („Spannung“, sc.