Was versteht man unter Streik und Aussperrung?

Was versteht man unter Streik und Aussperrung?

Die heiße Aussperrung ist im deutschen Recht eine Maßnahme des Arbeitgebers im Arbeitskampf. Sie bedeutet den vorübergehenden Ausschluss mehrerer Arbeitnehmer von Beschäftigung und Lohnzahlung, also eine Einstellung der Arbeit. Sie ist in der Praxis stets eine Reaktion (Abwehrmaßnahme) auf einen Streik.

Was ist bei Streik erlaubt?

Gestreikt werden darf, sobald die Gewerkschaften zu einem rechtmäßigen Streik zur Durchsetzung von tarifvertraglichen Regelungen – beispielsweise Löhne/Gehälter, Arbeitszeiten etc. – auffordern. Solange ein Tarifvertrag existiert, herrscht bis zum letzten Gültigkeitstag eine „Friedenspflicht“, welche Streiks verbietet.

Was gibt es für Streikformen?

Streikformen. Es gibt drei Formen des Streiks, und zwar die Arbeitseinstellung, den Bummelstreik und den Dienst nach Vorschrift.

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Wer ist von einer Aussperrung betroffen?

Die Aussperrung kann alle Arbeitnehmer eines Betriebs oder Wirtschaftszweigs betreffen; sie kann sich auch nur gegen die Streikenden oder arbeitsunwilligen Arbeitnehmer richten. I.d.R. reagiert die Arbeitgeberseite mit der Aussperrung auf einen zuvor begonnenen Streik (Abwehraussperrung).

Wann ist eine Aussperrung rechtens?

Arbeitgeber dürfen „aussperren“. Die Aussperrung betrifft daher immer Arbeitnehmer, die an sich arbeitswillig wären, die der Arbeitgeber aber nicht beschäftigen möchte, um die Gewerkschaft durch den Zwang zur Zahlung von Streikunterstützung unter Druck zu setzen.

Wer darf an einem Streik teilnehmen?

Ja, jede Kollegin und jeder Kollege – egal, ob gewerkschaftlich organisiert oder nicht – darf an einem (Warn)-Streik teilnehmen. Der Arbeitgeber darf das nicht verhindern. Benachteiligungen oder Maßregelungen wegen der (Warn)Streikteilnahme sind unwirksam.

Was geht von einem rechtmäßigen Streik aus?

Die gängige Rechtslehre und Rechtsprechung geht von einem rechtmäßigen Streik aus, wenn: … der Streik von einer Gewerkschaft geführt wird, indem sie ihn ausruft oder einen bestehenden Streik genehmigt und beitritt … der Streik muss sich gegen einen Tarifpartner (Arbeitgeber oder Arbeitgeberverband) richten

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Was bedeutet das für die Arbeitnehmer während des Streiks?

Für die Arbeitnehmer bedeutet es, dass sie während des Streiks weder Lohn noch Arbeitslosengeld erhalten. Die Gewerkschaften zahlen ihren Mitgliedern (und nur diesen) während der Streikteilnahme Streikunterstützung. Streik (© Marco2811 / fotolia.com) Auch Arbeitgeber haben die Möglichkeit im Arbeitskampf scharf zu schießen.

Was ist ein Bundesgerichtsentscheid für einen Streik?

Ein Bundesgerichtsentscheid hält jedoch fest, dass vier Voraussetzungen für einen Streik gegeben sein müssen. Der Streik muss von einer tariffähigen Organisation getragen werden und durch Gesamtarbeitsvertrag regelbare Ziele verfolgen. Weiter darf er nicht gegen die Friedenspflicht verstoßen und auch nicht unverhältnismässig sein.

Wie der Streik um die Einführung der 35-Stunden-Woche in der Elektroindustrie?

Der im Mai 2003 von der IG Metall veranstaltete Streik um die Einführung der 35-Stunden-Woche in der Elektro- und Metallindustrie Ostdeutschlands scheiterte, lediglich in der Stahlindustrie kam es zur stufenweisen Einführung der 35-Stunden-Woche.

Wie können Arbeitgeber auf einen Streik reagieren?

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Der Arbeitgeber hat zum einen die Möglichkeit Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche gegen Gewerkschaften, Funktionäre oder Arbeitnehmer in Form einer Klage oder einer einstweiligen Verfügung geltend zumachen. Dies ist nur möglich, wenn die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen hat.

Was ist eine Streik im Sinne des Arbeitsrechts?

Als Streik im Sinne des Arbeitsrechts wird regelmäßig die Verweigerung der arbeitsvertraglichen Hauptpflichten (Arbeit) durch eine Gruppe von Arbeitnehmern bezeichnet, um bestimmte Forderungen, wie etwa eine bessere Arbeitszeit, ein höheres Einkommen oder auch eine Verbesserung der…

Ist ein Streik verhältnismäßig?

Ein Streik muss wie jede arbeitsrechtliche Maßnahme auch verhältnismäßig sein. Das Arbeitskampfmittel „Streik“ ist deshalb rechtswidrig, wenn es zur Erreichung der von der Gewerkschaft formulierten Ziele offensichtlich ungeeignet, unangemessen oder nicht erforderlich ist!