Ist die Epilepsie so alt wie die Menschheitsgeschichte?

Ist die Epilepsie so alt wie die Menschheitsgeschichte?

Von Ulrike Abel-Wanek / Die Epilepsie ist mindestens so alt wie die Menschheitsgeschichte. Bereits in frühen Texten der Antike wird sie erwähnt. Anlässlich des Internationalen Epilepsietags am 8. Februar sprach die PZ mit dem Epilepsie-Experten Dr. Hansjörg Schneble über eine Krankheit, deren Ursachen jahrhundertelang im Verborgenen lagen.

Ist die Epilepsie eine Krankheit?

Die Epilepsie ist eine Krankheit, die es schon seit Jahrhunderten gibt, es gibt auch keine andere Krankheit, die schon so viele Namen wie die Epilepsie gehabt hat.

Was hat Epilepsie mit Religion und Krankheit zu tun?

Dabei hat Epilepsie weder etwas mit dem einen, noch mit dem anderen zu tun. Auch 2000 Jahre nach Hippokrates kämpfte Schoenfelder gegen Aberglauben und die mystische Verknüpfung von Religion und Krankheit. In der Bibel im neuen Testament gibt es Bibelstellen, die deutlich auf die Epilepsie hinweisen.

Hat die Epilepsie einen physiologischen Ursprung?

Jahrhunderts gelang es dem englischen Neurologen John Hughlings Jackson darzulegen, dass Epilepsie einen physiologischen Ursprung hat. Andere Forscher des 19. Jahrhunderts konnten dies dann beweisen. Bis dahin hatte sich die Wissenschaft über die Krankheit aber keineswegs kontinuierlich entwickelt.

Was ist die Vererbung bei Epilepsie?

Vererbung bei Epilepsie Epilepsie selbst ist nicht erblich, sondern die Disposition zur Anfallsbereitschaft In der Regel wird die Epilepsie multifaktoriell vererbt = mehrere Gene plus Umweltfaktoren Es sind c.a. 160 monogen vererbte Krankheiten bekannt, bei denen epileptische Anfälle zum Krankheitsbild gehören.

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Was ist die genetische Veränderung für die Epilepsie verantwortlich?

Von diesen werden aber nur ca. 1-2\% direkt weiter vererbt (in diesen Fällen ist nur eine genetische Veränderung für die Epilepsie verantwortlich). Die Nachkommen haben dann eine Wahrscheinlichkeit von 50\%, die genetische Veränderung zu erben (autosomal dominanter Vererbungsgang).

Was sind die häufigsten Formen der Absence-Epilepsie?

Die häufigsten Formen sind die kindliche (CAE) und juvenile Absence-Epilepsie (JAE), die juvenile myoklonische Epilepsie (JME) und die Epilepsie mit generalisierten tonisch-klonischen Anfällen in der Aufwachphase (EGTCA, Aufwach-Grand mal). Die kindliche Absence-Epilepsie ist durch sehr häufige, kurze Abwesenheiten gekennzeichnet.

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Ist eine Epilepsie erblich?

[aus ZAK 21] Nicht Epilepsie aber die Anlage (Disposition) dazu ist erblich. Anfallsbereitschaft und das erhöhte Risiko dafür sind je nach Epilepsieform unterschiedlich. Seltener als oft angenommen haben Epilepsiekranke Nachkommen mit Epilepsie.

Was sind generalisierte Epilepsie und Syndrome?

Generalisierte Epilepsien und Syndrome. Bei generalisierten Anfällen ist immer von Anfang an die gesamte Hirnrinde von der elektrischen Anfallsaktivität betroffen. Diese Anfallsformen gehen daher auch im Regelfall mit einem Bewusstseinsverlust einher (Ausnahme ist die juvenile myoklonische Epilepsie).

Was ist die Ursache einer Epilepsie?

Das Problem bei dieser Form der Epilepsie: mehrere Anfälle können sich häufen, einem derartigen Anfall kann auch ein großer Anfall vorangehen. Epilepsie kann viele Ursachen haben. Einerseits geht die Medizin davon aus, dass die Erkrankung eine gewisse genetische Komponente hat.

Was ist die Ursache der Epilepsie?

Epilepsie wurde früher oft Fallsucht genannt. Dieser Ausdruck beschreibt ziemlich genau, was diese Krankheit ausmacht. Der Betroffene wird von einer anfallsartigen Ohnmacht befallen. Die Ursache der Krankheit liegt im Gehirn, allerdings sind viele Abläufe bis heute noch völlig unklar.

Wie werden Epilepsie-Syndrome diagnostiziert?

Epilepsie-Syndrome werden anhand bestimmter Befunde diagnostiziert, die etwa die Anfallsart, die elektrische Hirnaktivität ( EEG ), das Ergebnis bildgebender Untersuchungen und das Erkrankungsalter einbeziehen. Von dieser „echten“ Epilepsie muss man sogenannte Gelegenheitsanfälle unterscheiden.

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Was ist eine generalisierte Epilepsie?

Der Arzt nennt das einen tonisch-klonischen Anfall oder manchmal auch Grand Mal. Der Hauptteil der generalisierten Epilepsien ist genetisch beziehungsweise idiopathisch bedingt. Die generalisierte Epilepsie wird in primär und sekundär generalisierte Anfälle aufgeteilt.

Wie lange dauert eine Epilepsie?

Epilepsie ist eine Krankheit. Manche Krankheiten dauern nichtsehr lange. Eine Grippe zum Beispiel dauert etwa eine Woche. Danach ist der Mensch wieder gesund. Es gibt aber auch chronische Krankheiten. Epilepsie ist eine chronische Krankheit. Chronisch ist ein schweres Wort und heißt: Auf Dauer.

Ist es eine genetische Ursache für die Epilepsie?

Es wird eine „genetische“ Ursache vermutet, d.h., dass Veränderungen des Erbmaterials für die Entstehung der Epilepsie verantwortlich sind. Dies ist bisher allerdings nur bei wenigen idiopathischen Epilepsien klar gezeigt worden, bei denen viele Angehörige einer Familie an Epilepsie leiden.

Wie hoch ist die Prävalenz von Epilepsien in den westlichen Industrieländern?

Während die Prävalenz der Epilepsien in den westlichen Industrieländern bei 4–10/1000 (0,4–1 \%) liegt (Sander 2003 ), wird sie mit 14–57/1000 (1,4–5,7 \%) in Entwicklungsländern angegeben (Carpio und Hauser 2009 ). Bestimmte Erkrankungen mit hohem Risiko für die Entwicklung einer Epilepsie sind in diesen Regionen der Welt sehr häufig.

Was ist eine epileptische Erkrankung?

Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, durch die es zu Muskelkrämpfen und Bewusstseinsstörungen kommen kann. Die Ursachen und Formen sind sehr unterschiedlich. Ein epileptischer Anfall dauert in der Regel Sekunden oder Minuten. Nicht jeder Anfall ist als solcher zu erkennen.

Was ist eine epileptische Störung?

1. Das Wichtigste in Kürze. Epilepsie ist eine Störung des Gehirns, durch die es zu Muskelkrämpfen und Bewusstseinsstörungen kommen kann. Die Ursachen und Formen sind sehr unterschiedlich. Ein epileptischer Anfall dauert in der Regel Sekunden oder Minuten. Nicht jeder Anfall ist als solcher zu erkennen.

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Ist die Epilepsie eine genetisch-bedingte Erkrankung?

In der Gruppe der genetisch-bedingten Epilepsien ist die Epilepsie das wesentliche Merkmal einer genetisch oder vermutlich genetisch-bedingten Erkrankung.

Was sind die wichtigsten Differentialdiagnosen zur Epilepsie?

Die wichtigsten Differentialdiagnosen zur Epilepsie sind die Synkope und der psychogene nichtepileptische Anfall (PNEA). Bei der Synkope, also einer kurzen Bewusstlosigkeit, ausgelöst durch eine mangelnde Durchblutung des Gehirns, kann es ebenfalls zu unkontrollierten Bewegungen kommen.

Was sind die Unterschiede zwischen Epileptik und pnea?

Epileptische Anfälle folgen meist einem klaren Muster: Zuerst verkrampft der Patient, dann kommt es zu den typischen Zuckungen in Armen und Beinen. Bei der Synkope fehlt die initiale Verkrampfung, beim PNEA bewegen sich die Patienten ganz unterschiedlich. Holtkamp machte die Unterschiede auf dem Symposium anhand von Videoaufnahmen deutlich.

Wie viele Menschen haben eine Epilepsie?

In der westlichen Welt haben ca. 1\% der Bevölkerung Epilepsie. Die Studie zeigte auch, dass pro 100.000 Erwachsene pro Jahr 36,1 Personen einen Status Epilepitus erleiden. Die meisten sind Menschen ohne Epilepsie. Bei Menschen ohne Epilepsie wird der Status Epilepticus häufig durch eine andere Krankheit hervorgerufen.

Was sind die verschiedenen Formen von Epilepsie?

Es gibt unterschiedlichste Formen und Ausprägungen von Epilepsie. Die Einteilungen in der Fachliteratur variieren allerdings. Eine häufig verwendete (grobe) Klassifikation sieht wie folgt aus: generalisierte Epilepsien und Epilepsie-Syndrome: Hier erfassen die Anfälle das gesamte Gehirn.

Wie viele Österreicher sind betroffen von Epilepsie?

Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns, von der zirka 65.000 Österreicher betroffen sind. Vor allem Kleinkinder und Senioren erkranken statistisch gesehen am häufigsten an Epilepsie. Die Erkrankung kann in allen Kulturen und generell in jedem Lebensalter auftreten.