Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum werden Jugendliche vor Gericht anders behandelt als Erwachsene?
- 2 Wie unterscheiden sich Jugendstrafrecht und Erwachsenenstrafrecht?
- 3 Was sind typische Jugendverfehlungen?
- 4 Warum will das JGG vorrangig erziehen und nicht bestrafen?
- 5 Wie wird die Zuständigkeit der Jugendlichen bestimmt?
- 6 Welche Institutionen sind am Jugendstrafverfahren beteiligt?
- 7 Was sind die Rechtsfolgen bei jugendlichen Straftätern?
Warum werden Jugendliche vor Gericht anders behandelt als Erwachsene?
Doch was ist der Grund hierfür? Der gravierendste Unterschied ist der, dass im Jugendstrafrecht grundsätzlich der sogenannte „Erziehungsgedanke“ im Vordergrund steht, während es im Erwachsenenstrafrecht um die Tatschuld und vor allem auch um die Sühne der Tat geht.
Was ist bei der Bestrafung von Jugendlichen anders als bei der von Erwachsenen?
Das Jugendstrafrecht sieht im Unterschied zum Erwachsenenstrafrecht spezielle Sanktionen vor, mit denen erzieherisch auf jugendliche Straffällige eingewirkt werden soll. Um Jugendliche durch das Hauptverfahren möglichst wenig zu belasten, bestehen erweiterte Einstellungsmöglichkeiten vor der Hauptverhandlung.
Wie unterscheiden sich Jugendstrafrecht und Erwachsenenstrafrecht?
Im Alter von 14 bis 17 Jahren ist man im Auge des Gesetzgebers ein Jugendlicher, für den immer Jugendstrafrecht anzuwenden ist. Zwischen 18 und 21 gilt man als Heranwachsender. In dieser Altersgruppe kann entweder noch das Jugendstrafrecht oder schon das Erwachsenenstrafrecht Anwendung finden.
Warum werden Jugendliche milder bestraft als Erwachsene?
Auf wen also Jugendstrafrecht angewendet wird, kann wesentlich milder bestraft werden, als ein Erwachsener, da in erster Linie erzieherisch auf diese Personen eingewirkt werden soll. So sind im Jugendstrafrecht andere Strafen möglich als bei Erwachsenen.
Was sind typische Jugendverfehlungen?
Dies können insbesondere Taten sein, die auf jugendlichen Leichtsinn, Unüberlegtheit, soziale Unreife oder Gruppenzwang beruhen. Auch ungeplante, spontane Einfälle oder leichte Beeinflussbarkeit sind Anzeichen für eine Jugendverfehlung.
Warum können Heranwachsende 18 20 Jahre nach dem Erwachsenen oder nach dem Jugendstrafrecht verurteilt werden?
Aus subjektiven Gründen kann eine Jugendverfehlung angenommen werden, wenn die Beweggründe der Tat und ihre Veranlassung als jugendspezifisch anzusehen sind. Ganz typisch Motive für Jugendliche sind Imponiergehabe, Mutproben oder Abenteuerlust.
Warum will das JGG vorrangig erziehen und nicht bestrafen?
1 JGG heißt es: „Die Anwendung des Jugendstrafrechts soll vor allem erneuten Straftaten eines Jugendlichen oder Heranwachsenden entgegenwirken. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Rechtsfolgen und unter Beachtung des elterlichen Erziehungsrechts auch das Verfahren vorrangig am Erziehungsgedanken auszurichten. “
Wie kann ich ein Gerichtsverfahren einleiten?
Um ein Gerichtsverfahren einzuleiten, muss der Kläger eine Klageschrift verfassen und bei Gericht einreichen. Das Gericht stellt daraufhin die Klageschrift dem Gegner zu und fordert ihn innerhalb einer bestimmten Frist zur Stellungnahme auf.
Wie wird die Zuständigkeit der Jugendlichen bestimmt?
Die Zuständigkeit wird nunmehr durch den Wohnort der Jugendlichen bestimmt. Dabei erhält die Jugendstaatsanwältin/der Jugendstaatsanwalt einen nach der Dezernatskapazität räumlich abgegrenzten Bezirk zur Sachbearbeitung zugewiesen, in dem sie/er die Verfahren gegen alle Jugendlichen und Heranwachsenden bearbeitet.
Welche Richter sind in den einzelnen Gerichtsbarkeiten tätig?
Sie stehen in den einzelnen Prozessordnungen. In allen Gerichtsbarkeiten sind nicht nur Berufsrichterinnen und Berufsrichter, sondern auch ehrenamtliche Richterinnen und Richter tätig. Diese helfen in allen Instanzen bei der Urteilsfindung und sind dabei gleichberechtigt mit den Berufsrichterinnen und Berufsrichtern.
Welche Institutionen sind am Jugendstrafverfahren beteiligt?
Grundsätzlich sind dieselben Institutionen am Jugendstrafverfahren beteiligt, die es auch im Erwachsenenstrafrecht gibt: Staatsanwaltschaft, Gericht und Verteidiger.
Warum gilt das Jugendstrafrecht für Jugendliche?
Für Jugendliche gilt das Jugendstrafrecht. Im schlimmsten Fall werden sie zu einer Jugendstrafe verurteilt.Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich, besagt Artikel 3 des Grundgesetzes (GG). Dennoch werden Jugendliche und mitunter auch heranwachsende Straftäter anders behandelt als Erwachsene.
Was sind die Rechtsfolgen bei jugendlichen Straftätern?
Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Rechtsfolgen […] vorrangig am Erziehungsgedanken auszurichten.“ Bei jugendlichen Straftätern steht der Erziehungsgedanke im Vordergrund und nicht die Strafe. Dieses Prinzip ist auch der Grund, warum das JGG anstelle der üblichen Geld- oder Freiheitsstrafe andere Maßregeln vorsieht.
Wie lange dauert die Aussetzung der Jugendstrafe?
Dauer und Aussetzung der Jugendstrafe. Diese Möglichkeit besteht aber nur, wenn der Täter zu einer Jugendstrafe von nicht mehr als einem Jahr verurteilt werden soll. Die Bewährungszeit muss mindestens zwei Jahre dauern, darf maximal jedoch drei Jahre betragen.