Wer hat den Zölibat eingeführt?
Was mehr als tausend Jahre lediglich als Ideal galt, wurde im 12. Jahrhundert Kirchengesetz. Unter Papst Innozenz II. beschloss man 1139 auf dem zweiten Lateran-Konzil, den Zölibat für christliche Priester auf der ganzen Welt zur Pflicht zu machen.
Woher kommt die Idee des Zölibats?
Der Zölibat, der auch als Befolgung eines evangelischen Rates (neben Armut und Gehorsam) gilt, beruht auf der frei gewählten Lebensform der Ehelosigkeit „um des Himmelreiches willen“, von der Jesus Christus in Mt 19,12 spricht. Er wird verstanden als ungeteilte Nachfolge Christi und Zeichen für das endzeitliche Heil.
Können Priester heiraten?
Verheiratete Priester gibt es in der katholischen Westkirche nur in Ausnahmefällen. So werden aus anglikanischen Kirchen oder den evangelischen Kirchen zur katholischen Kirche konvertierte verheiratete Priester bzw. Darüber hinaus gibt es in der lateinischen Kirche den ständigen Diakonat.
Waren Päpste früher verheiratet?
Als Verheiratete Päpste werden jene Päpste bezeichnet, die den Überlieferungen zufolge Liebschaften vor bzw. während ihrer Amtszeit hatten. 39 Päpste sollen sogar legal verheiratet gewesen sein. Seit dem Jahre 1585 ist aber kein Fall mehr bekannt, dass ein Papst Kinder gezeugt und damit eine Familie gegründet hat.
Ist das Zölibat biblisch?
Ist das zölibatäre Leben in der katholischen Kirche für die Priester verpflichtend?
Während das zölibatäre Leben in der lateinischen Teilkirche der römisch-katholischen Kirche für die Priester verpflichtend ist, gilt dies in den katholischen Ostkirchen sowie in den orthodoxen Kirchen nur für Bischöfe und Mönche sowie für Priester, die zum Zeitpunkt der Weihe unverheiratet sind.
Welche Ausnahmen gibt es in der katholischen Kirche für den Zölibat?
Sie führen den Nachwuchsmangel in der katholischen Kirche auf die Keuschheitspflicht zurück. Absurd seien zudem die Ausnahmeregelungen, die es in der katholischen Kirche für den Zölibat gebe. Priester der mit Rom vereinigten Ostkirchen dürften zum Beispiel heiraten – dort gelte die Ehelosigkeit nur für Bischöfe.
Wann wurde das Zölibat in der Kirche eingeführt?
Für den Apostel Paulus ist das Zölibat ein Charisma, also eine Gnadengabe Gottes, die man entweder hat oder eben nicht (1. Brief an die Korinther 7,7). Wann wurde das Zölibat in der Kirche eingeführt? Die Entwicklung hin zum Zölibat setzte wohl um das Jahr 300 ein. Zu dieser Zeit wurde aber noch keine absolute Ehelosigkeit diskutiert.
Was ist der Zölibat im Neuen Testament?
(1 Kor 7,25) Der Zölibat ist im Neuen Testament also ein Ideal, aber längst keine Verpflichtung. So existieren dann auch in den ersten Jahrhunderten der Kirche verheiratete und nicht verheiratete Gemeindevorsteher nebeneinander. Doch das ändert sich irgendwann.